Eine närrische Jugendleiter*innenschulung
Krapfen statt Ostereier. Burg Feuerstein statt Miltenberg. JLS an Fasching statt Ostern.
Dieses Mal war einiges anders. Doch da die Suche nach einem dauerhaften Ort für die Jugendleiter*innenschulung zu unserem Wunschtermin weiterhin andauert, versuchten wir uns dieses Mal einen anderen Termin, kehrten aber an einen bekannten Ort zurück.
Am Samstag den 22. Februar 2020 trafen sich um die 38 Teilnehmer*innen sowie 9 Teamer*innen in Nürnberg und Erlangen und machten sich auf zur Burg Feuerstein nach Ebermannstadt. Dort angekommen begrüßten uns die drei Hauptberuflichen und nach einem kurzen Zimmer-Einräumen begannen auch schon die ersten Großgruppenspiele. Schnell lernte man auf tierische Weise die Teilnehmer*innen und Teamer*innen anhand von Namen, Lieblings-Kohlenhydrate-Quellen und Aufgaben in der Jugendarbeit kennen. Nachdem alle mit den Haus- und Schulungsregeln vertraut gemacht wurden und die Kurse für die nächsten 4 Tage eingeteilt wurden, gab es bereits das erste Mittagessen und nach der Pause inklusive Kaffee und Kekse starteten die Kurse.
Die Teilnehmer*innen der beiden Grundkurse beschäftigten sich in den nächsten Tagen mit den Basics des Jugendleiter-Seins, wie dem richtigen Anleiten von Spielen, den Leitungsstilen, Merkmalen und Phasen von Gruppen sowie mit Fragen rund ums Recht. Auch die Jugendarbeit in den jeweiligen Dekanatsstrukturen wurde angesprochen. Ebenso auf dem Programm stand die Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle als Jugendleiter*in. Das Kennenlernen und Ausprobieren von neuen Spielen kam natürlich auch nicht zu kurz und die Teamer*innen versuchten durch eine große Methodenvielfalt, dass auch das Erlernen theoretischer Inhalte Spaß machte.
Die Teilnehmer*innen des kleinen aber feinen Aufbaukurses vertieften ihre Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie bereits im Grundkurs und ihrer eigenen Jugendarbeit erworben hatten. Auf dem Programm standen Kooperationsspiele, kreatives Arbeiten mit der Bibel, Strategien zur Konfliktlösung, Theorie und Praxis der Projektplanung, eine ausführliche Rechtseinheit sowie die Einheit zur Prävention sexualisierter Gewalt.
Im Zentrum des Themenkurses befand sich dieses Jahr das SMARTphone. In den vier Tagen wurde die verschiedensten Möglichkeiten, Chancen und Risiken diskutiert und ausprobiert, die das Smartphone in die eigene Jugendarbeit bringen kann. Neben Spielen mit und auf dem Smartphone, wie Photostrike oder einem Actionbound, kam auch der Einsatz von Social Media in der Jugendarbeit sowie Wichtiges zum Medienrecht nicht kurz. Ein Highlight des Themenkurses war sicherlich die Erstellung von Stop-Motion-Filmen durch die Teilnehmer*innen. Dabei werden durch die Aufnahme von Fotos (man munkelt, es waren mehrere Hundert Fotos) kurze, kreativ dargestellte Geschichten erzählt. Während in dem einen Kurzfilm die Geschichte eines Sofas und dessen Träume erzählt wurde, spielten in dem anderen Film Kinder zusammen mit Aliens im Weltall. Während des ganzen Kurses machten Teilnehmer*innen und Teamer*innen eine wichtige Erfahrung: Mit dem Smartphone kann man Spaß haben, auch gemeinsam in mit anderen oder als ganze Gruppe.
Begleitet wurden die Kurse wie immer von einem abwechslungsreichen Abendprogramm. Am Samstag wurde zusammen mit Norbert, dem Diözesanjugendpfarrer, ein Gottesdienst zum Thema „Warum bin ich hier - im Glauben und in der Kirche?“ gefeiert. Sonntagabend hatten die Teilnehmer*innen die Chancen beim „Markt der Möglichkeiten“ neue Methoden, Spiele oder Inhalte zu entdecken. So konnte man sich beim neuentwickelten Spiel „Bauhaus“ (eine Mischung aus Kartenhaus-Bauen, Kissenschlacht und Teamwork) richtig auspowern, bei „Stencil Art" seiner Kreativität freien Lauf lassen, neue Spiele für Kleingruppen kennenlernen, sich mit dem Aufbau von Gruppenstunden beschäftigen oder Sr. Magdalena bei „Sister Talk“ Löcher in den Bauch fragen. Am letzten Abend kämpften die Teilnehmer*innen im „Game of Thrones“ dann in mehreren Hausspielen um die Königswürde. Nach mehreren Stunden Spiel und Spaß saß schlussendlich das Haus Stark mit seiner Königin Sansa alias Resi auf dem Thron, während fast alle anderen Teamer*innen unter den weißen Wanderern weilten.
Ansonsten lebte die Schulung viel von Spaß, Spielen und Gesprächen: Einige Mutige trotzten dem windigen und nasskalten Wetter in einer Mittagspause mit einer Runde „Ultimate Frisbee“, die Teamer*innen versuchten sich mehr oder weniger erfolgreich in kreativen Ansagen (Reizwörter mussten untergebracht werden, das Gesagte pantomimisch begleitet werden oder gar in Reimen wiedergegeben werden), es gab Impulse zum Thema „Träume“ und kreative Gebete vor dem Essen, es wurde viel über die eigene Jugendarbeit diskutiert, sich über Zeltlager und Co- ausgetauscht und Freundschaften geschlossen.
Danke an alle Teilnehmer*innen, Teamer*innen und Organisator*innen für die gelungene Schulung.
Die diesjährige Faschings-Jugendleiter*innernschulung war auf jeden Fall mal wieder ein buntes und verrücktes Treiben. Wir freuen uns schon auf die nächste Schulung!